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04. Aufsätze und Dokumentationen (1/12)

Doku-1.1. Ausgangslage

Aktuell wird die Baubranche u.a. von der großen Auseinandersetzung zwischen Preis- und Qualitätsorientierung bestimmt. Gerade für Meisterbetriebe des Handwerks und andere KMU der Bauwirtschaft liegen die Zukunftsoptionen hier eindeutig auf der Seite der Qualität, denn nur über die damit erreichte Kundenzufriedenheit können sie sich dauerhaft im Wettbewerb behaupten.

Im Begriff Qualität verbergen sich allerdings zahlreiche heterogene Aspekte. Einer dieser Aspekte, der mit dem Fortschreiten des demographischen Wandels immer mehr Bedeutung gewinnt, ist die Attraktivität der KMU am Arbeitsmarkt. Sowohl die zeitnahe Rekrutierung von Fachkräften als auch die Akquise geeigneten Nachwuchses erweisen sich als zunehmend problematisch, die Abwanderung von Fachkräften in andere Branchen oder größere Unternehmen bewegt sich seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau.
 
Die Ansprüche an ein für Beschäftigte attraktives Bau-Unternehmen sind jedoch hoch und werden mit dem Wandel des Arbeitsmarktes vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt weiter wachsen. Für das hier skizzierte Vorhaben stehen die personalbezogenen Aspekte im Vordergrund: generationengerechte Aufgabenverteilung, alternsgerechte Arbeitsgestaltung einschließlich der dazu gehörenden Arbeitsmittel, Arbeitssicherheit, gesunde Arbeitsprozesse und lebensbegleitendes Lernen stellen die KMU vor große Herausforderungen. Es gilt, zukünftige Betriebsinhaber*innen und Führungskräfte mit konkreten inhaltlichen Bezügen gut auf die Führungsaufgaben vorzubereiten, die sich in einem erfolgreichen, zukunftsfähigen Unternehmen stellen. 
 
Dabei ist in methodisch-didaktischer Hinsicht zu berücksichtigen, dass Meisterschüler*innen immer jünger werden, der Weg führt infolge der Liberalisierung der Zulassungsbeschränkungen für viele Gesell*innen von der Ausbildungshalle direkt in den Meisterkurs. Es sind also vor der Meisterausbildung keine Praxiszeiten in Betrieben mehr erforderlich, so dass kein großes Erfahrungswissen bei den Meisterschüler*innen mehr vorausgesetzt werden kann. Außerdem müssen die Mediennutzungsgewohnheiten der jungen Generation Rechnung getragen werden, um Lerneffekte zu optimieren. Daher werden Blended Learning und interaktive Lernanwendungen (z.B. Apps) wichtige methodisch-didaktische Elemente der zu entwickelnden Module sein.

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